Allerheiligen, Allerseelen

Gestern war Allerheiligen, das Familienfest der Kirche. Man gedenkt aller Heiligen und heute, an Allerseelen wird aller Verstorbenen gedacht.

Dieses Fest wurde von den Kelten übernommen, sie feierten am Beginn des Monats November den Jahresanfang und ein großes Totenfest, Samhain. Nach altem Glauben verließen in der Nacht zum 1. November alle Verstorbenen das Fegefeuer und besuchten ihre alten Wohnungen. Deswegen stellte man ihnen früher Brot und Wein als Wegzehrung und Kerzen als Wegweiser durch die Nacht auf die Gräber.

In manchen Gegenden werden heute noch „Seelenzöpfe“ gebacken, Zöpfe als Zeichen der Trauer, trauernde Frauen ließen sich ihre Zöpfe abschneiden.

Diesen Brauch kenne ich zwar nicht, ich esse aber gerne Hefezöpfe. Hier mein Rezept:

20g Hefe in 250 ml warmer Milch auflösen, 60g Zucker dazu, 60 g Butter, 1 Ei und 500 g Mehl (nach belieben Weizen und Dinkel gemischt), nach Bedarf Rosinen unterkneten, gehen lassen, Zopf flechten, mit verquirltem Ei und Hagelzucker betreichen, 180 Grad, 30 Minuten backen. Guten Appetit!

Der Herbst steht auf der Leiter

Der Herbst steht auf der Leiter
und malt die Blätter an,
ein lustiger Waldarbeiter,
ein froher Malersmann.

Er kleckst und pinselt fleißig
Auf jedes Blattgewächs,
und kommt ein frecher Zeisig,
schwupp, kriegt der auch nen Klecks.

Die Tanne spricht zum Herbste:
Das ist ja fürchterlich,
die andern Bäume färbste,
was färbste nicht mal mich?

Die Blätter flattern munter
Und finden sich so schön.
Sie werden immer bunter.
Am Ende falln sie runter.

Peter Hacks

3. Oktober, Tag der Deutschen Einheit und Erntedank

Seit fast 31 Jahren wandern wir am Tag der Deutschen Einheit grenznah oder grenzüberschreitend durch die Rhön. Auch dieses Jahr lud das Wetter wieder dazu ein, diese liebgewonnene Tradition fortzusetzen. Unser Ziel war Geisa. Dort starteten wir am Schlossplatz und folgten der Extratour Point Alpha durch den wunderschönen Schlangenpfad zum Rockenstuhl und wieder zurück nach Geisa

Blick ins Hessische Kegelspiel

Erntedank, was bedeutet dies für mich?

Ich darf DANKE sagen für meine Ernte,

für alles, was ich in diesem Jahr herstellen durfte:

Holundersirup weiß und rot, Mädesüßsirup, Holundergelee, Echinacea Sirup, Rotkleelikör, usw.

Hier eine kleine Auswahl:

Oktober

Oktober
Fröstelnd geht die Zeit spazieren.
Was vorüber schien, beginnt.
Chrysanthemen blühn und frieren.
Fröstelnd geht die Zeit spazieren.
Und du folgst ihr wie ein Kind.

Geh nur weiter. Bleib nicht stehen.
Kehr nicht um, als sei’s zuviel.
Bis ans Ende musst du gehen.
Hadre nicht in den Alleen.
Ist der Weg denn schuld am Ziel?

Geh nicht wie mit fremden Füßen,
und als hätt’st du dich verirrt.
Willst du nicht die Rosen grüßen?
Laß den Herbst nicht dafür büßen,
daß es Winter werden wird.

An den Wegen, in den Wiesen
leuchten, wie auf grünen Fliesen,
Bäume bunt und blumenschön.
Sind’s Buketts für sanfte Riesen?
Geh nur weiter. Bleib nicht stehn.

Blätter tanzen sterbensheiter
ihre letzten Menuetts.
Folge folgsam dem Begleiter.
Bleib nicht stehen. Geh nur weiter.
Denn das Jahr ist dein Gesetz.

Nebel zaubern in der Lichtung
eine Welt des Ungefährs.
Raum wird Traum. Und Rauch wird Dichtung.
Folg der Zeit. Sie weiß die Richtung.
„Stirb und werde!“ nannte er’s.

Erich Kästner